Sonntag, 28. Januar 2024, 17.00 Uhr Alte Schule - Saal                                                                        

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“

Isabelle Gichtbrock – Gesang und Rezitation

Michaela Bongartz – Violoncello

Ewald Gutenkuntz – Klavier

Werke von J. Brahms, C.Debussy, O. Schoeck, K. Weil...

Foto: W.Kösters

 

Efringen-Kirchen

Heimspiel für Isabelle Gichtbrock

Jürgen Scharf 26.01.2024 (Verlagshaus-Jaumann)

 

Die aus Efringen-Kirchen stammende Künstlerin hat für die Kammerkonzerte ein Programm zusammengestellt, mit dem sie Musik und Poesie verbindet.

 

„Ich erzähle einfach gerne Geschichten“, sagt Isabelle Gichtbrock. Die Künstlerin erfindet zwar keine eigenen Geschichten, hat aber eine schauspielerische Ader und sieht sich als „sprechende Sängerin“ oder „singende Sprecherin“. Als solche kommt die Altistin zum Kammerkonzert in den Saal der Alten Schule.

In ihrem neuen Programm „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ wird Isabelle Gichtbrock mit Gesang und Rezitation die Musikfreunde erfreuen. Für Gichtbrock ist es „ein bisschen wie ein Heimspiel“.

Geboren in Lörrach, ist sie in Efringen-Kirchen aufgewachsen und nach dem Abitur am Lörracher Hans-Thoma- Gymnasium mit 19 Jahren von zu Hause ausgezogen. Zunächst studierte sie Flöte in Zürich, Basel, Lausanne und Paris. Gegen Ende ihres Flötenstudiums entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Singen.

 

Als junge Flötistin trat sie zwei Mal in der etablierten Konzertreihe auf, noch zu Zeiten des früheren Organisationsteams mit Karin Zimmer, Günter Schöning und Rainer Knaudt. In dieser Saison ist sie von den aktuellen Veranstaltern Walter Kösters und Eckhart Lenzing eingeladen worden, als Sängerin ein Programm zu gestalten in ihrer bevorzugten Verbindung von Musik und Sprache.

Begleitet wird sie von Michaela Bongartz am Cello, die seit Jahrzehnten in Efringen-Kirchen wohnt, und dem Rheinfelder Pianisten Ewald Gutenkunst. Zusammen haben sie das neue Programm erstellt, das einen breiten Bogen von Brahms bis Barbara, von Romantik bis zeitgenössischem Chanson, vom geistlichen Wiegenlied bis zu einer Musiknummer aus der „Kleinen Niederdorfoper“ des Schweizers Paul Burkhard spannt.

 

„Ein Titel, den alle kennen“

Für dieses Kammermusikprogramm für Stimme, Cello und Klavier mit Werken von Debussy, Othmar Schoeck, Francis Poulenc, Kurt Weill und anderen hat Gichtbrock passende Texte, Briefe und Gedichte von Hermann Hesse ausgesucht. Der Programmtitel mit dem Hesse-Zitat aus dem berühmten Gedicht „Stufen“ passt zudem gut zum Beginn des neuen Jahres: „Ein Titel, den alle kennen“, meint Isabelle Gichtbrock.

Die Sängerin und Sprecherin ist gerne mit solchen literarisch-musikalischen Programmen unterwegs. Da gab es schon Kombinationen von Musik von Schubert und Skrjabin mit Texten von Lou Salomé und Rilke, außerdem ein Programm mit französischen Fabeln von La Fontaine, eines mit japanischen Haikus oder Morgenstern-Gedichten zum Thema Mäuse.

Sprecherausbildung

Parallel zu ihrer Gesangstätigkeit hat Isabelle Gichtbrock eine Sprecherausbildung gemacht und sich viel mit Sprechtechnik auseinander gesetzt. Die Geschichten sind ihr immer wichtig, wegen der Sprache. „Nicht, dass ich eine Diva sein wollte“, versichert sie. Ihr gehe es darum, die Texte zu vermitteln.

Manchmal ist sie nur als Sprecherin tätig, macht Abende mit ausschließlich Rezitation. Wenn sie Lieder in einer fremden Sprache singt, gibt sie gerne sinngemäße Übersetzungen in Form von kleinen Schauspieleinlagen.

Als Musikerin hat sie ein großes Repertoire und ist sehr vielseitig in Oper, Operette, Oratorium und Lied. Wenn man ihre Biografie anschaut, fällt auf, dass sie von Wagner bis Mozart Rollen gesungen hat, aber auch Rossini, Gluck und Händel. Ihre ersten Erfahrungen sammelte sie auf der Operettenbühne, wo sie als Altistin, wie sie beim Gespräch lachend sagt, „immer die komische Alte“ sein musste oder in Hosenrollen wie dem Prinzen Orlofsky in der „Fledermaus“ zu erleben war.

Arbeit mit Chören

Sehr eingespannt ist Isabelle Gichtbrock durch ihren Brotberuf als ausgebildete Kantorin; sie leitet einen katholischen Kirchenchor in der Nähe von Zürich. Die Möglichkeit, mit Chören zu arbeiten, empfindet sie gerade in diesen Zeiten als friedvoll und wohltuend.

Stimmbildnerin

Auch gibt sie Unterricht an einer Musikschule und ist als Stimmbildnerin tätig. Außerdem ist Gichtbrock Mitglied bei den Basler Madrigalisten, mit denen sie zurzeit ein ambitioniertes Projekt mit zeitgenössischer Musik von Heinz Holliger erarbeitet. Die Sängerin widmet sich also auch der Neuen Musik, liebt aber ebenso die Alte Musik.

Wie ihre Stimme klingt und wie engagiert Isabelle Gichtbrock singt, kann man auf ihrer Webseite anhören mit Beispielen von Johann Sebastian Bach, Schoeck-Liedern bis zur „Stripsody“ einer Cathy Berberian – ein vielfältiges Spektrum, das neugierig macht auf die Wiederbegegnung.

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