Sonntag, 06. November 2016, 17 Uhr Alte Schule-Museum Juris Teichmanis, Violoncello Hansjacob Staemmler, Klavier Werke von Brahms und Reger

Juris Teichmanis - Violoncello und Hans Jacob Staemmler - Klavier

 

Weiler Zeitung, 08.11.2016

Von Gottfried Driesch

Efringen-Kirchen. Zum ersten Kammermusikkonzert der neuen Saison in Efringen-Kirchen spielten am Sonntag in der „Alte Schule“ Juris Teichmanis (Violoncello) und Hansjacob Staemmler (Klavier) Sonaten von Bach, Reger und Brahms. Erstmals finden in der neuen Saison alle Konzerte im Saal der Alten Schule statt, der akustisch wesentlich besser geeignet ist als das bisher genutzte Foyer der Mehrzweckhalle. Das Programm hatten die Künstler zum 100. Todestag von Max Reger (11. Mai) zusammengestellt. Reger hat sich von mehreren Komponisten stark beeinflusst gefühlt. Sein erstes einschneidendes Musikerlebnis hatte er mit 15 Jahren. Nach einem Besuch des „Parsifal“ von Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen entschloss er sich, Musiker zu werden. Sein Vater, ein Dorfschullehrer, war strikt dagegen. Bewunderte Vorbilder für Reger waren unter anderem Johann Sebastian Bach, Ludwig von Beethoven und Johannes Brahms. Die adaptierte Sonate für Violoncello und Klavier G-Dur, BWV 1027, von Bach erklang zu Beginn des Konzerts. Das Original wurde für Viola da Gamba und Cembalo komponiert. Diese beiden Barockinstrumente verfügen über einen sehr zarten Klang. Die Adaption, mit modernen Instrumenten gespielt, konnte diesen Eindruck nicht vermitteln. Trotz der guten Akustik im fast voll besetzten Saal war der Klangeindruck recht stark. Schön ausmusiziert erklang dann das „Andante“. Die Sonate für Violoncello und Klavier a-moll op. 116 von Max Reger überzeugte hingegen vollends. Die kompositorische Entwicklung seit Bach wurde plastisch. Sehr gesanglich der erste Satz „Allegro moderato“. Innerhalb des Satzes kommt es zu einem Ruhepunkt, von dem aus sich die Musik erneut dramatisch steigerte. Das „Presto“ ist vom Rhythmus geprägt. Der dritte Satz „Largo“ erinnert in seiner Klangentwicklung und der Harmonik an Kompositionen von Wagner. Der vierte Satz „Allegretto con grazia“ bildet einen heiteres Schluss. Weit ausladend ist die Musik in der Sonate für Klavier und Violoncello e-moll op. 38 von Johannes Brahms. Während das Violoncello sehr melodiebetont spielt, perlt die Klavierbegleitung darüber. Mit weit gespreizter Dynamik begeisterten Juris Teichmanis und Hansjacob Staem–mler die Zuhörer. Im zweiten Satz spielen beide Instrumente ganze Passagen unisono. Diese Sonate hat entgegen der Gepflogenheit nur drei Sätze. Der Schlusssatz ist von Impulsivität geprägt, die beide Musiker perfekt in Töne umsetzten. Für den lang anhaltenden Applaus bedankten sich die beiden Künstler mit einer wunderschön gespielten Zugabe von Robert Schumann. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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