Trio FAuST mit
Julian Fahrner, Violine
Timo Steininger, Horn
Helge Aurich, Klavier
Werke von Beethoven, Ysaÿe und Brahms
Feuertaufe bestanden
Weiler Zeitung, 30.05.2017 05:22 Uhr
Von Walter Bronner
Da blieb kein Stuhl mehr frei im Musiksaal des Museums „Alte Schule“ in Efringen-Kirchen, als das Trio „FAuSt“ mit Julian Fahrner (Violine), Helge Aurich (Klavier) und Timo Steininger (Horn) am Sonntag im Rahmen der
Kammermusikreihe „Junges Podium“ konzertierte.
Schließlich haben die hier und in Weil am Rhein aufgewachsenen und mittlerweile über dreißigjährigen Interpreten schon als hochbegabte Schüler mit
Landes- und Bundessiegen bei „Jugend-musiziert“-Wettbewerben Staunen und Aufmerksamkeit in der regionalen Musikszene erregt.
Inzwischen sind sie überregional und international im Konzertleben etabliert, unter anderem mit Engagements in Rundfunk- und Festival-Orchestern, Aurich auch als Musikhochschul-Dozent.
Als konzertierendes Trio, dessen Bezeichnung sich aus den Initialen der Nachnamen ableitet, absolvierten sie indes ihre vorzüglich bestandene Feuertaufe. Originalliteratur für diese instrumentale Besetzung ist zwar so gut wie nicht vorhanden, abgesehen von einer berühmten Ausnahme. Dieses 1865 entstandene wunderbare Es-Dur-Trio (op. 40) für Waldhorn, Violine und Klavier des damals zur Erholung im Schwarzwald weilenden 33-jährigen Johannes Brahms war denn auch Hauptstück dieses Konzerts. Die drei Interpreten
präsentierten es mustergültig mit draufgängerischem Impuls und sorgsam ausgestalteten Klangwirkungen.
Mit großer melodischer Anmut erstand so der
gemütvoll-wiegende Andante-Kopfsatz, lebhaft-beschwingt das folgende Scherzo-Allegro, wehmutsvoll-klagend das Adagio mesto, in dem Brahms trauerndes Gedenken an seine kurz zuvor verstorbene Mutter ausdrückt, und
heiter-bewegt auftrumpfend das Allegro con brio des Finalsatzes.
Zu Beginn des Konzerts erhielt Beethovens frühe Sonate F-Dur (op. 17) für Horn und Klavier in den von einem kurzen Adagio-Mittelteil verbundenen Ecksätzen
eine gewinnende Ausdeutung voll lichter Heiterkeit und vitalem Drive.
Romantischer Gefühlsüberschwang mit virtuosen, sehnsüchtig schwärmerischen Geigen-Kantilenen entfaltete sich aufs Schönste im „Poème élégiaque“ für Violine und Klavier des belgischen Spätromantikers Eugène Ysaye.
Und mit Dmitri Schostakowitschs Präludium und Fuge d-Moll – eine gehaltvolle, sich ins Ekstatische steigernde Hommage des russischen Meisters an Johann
Sebastian Bach – demonstrierte der durchgängig vollbeschäftigte Pianist eine weiteres Mal sein stupendes Können.
Den anhaltenden Beifall vergalt das Trio mit einer berückenden Romanze des
französischen Spätromantikers Charles Koechlin.