Alte Schule - Museum
Podium Junger Künstler
Swetlana Balzer, Sopran
Guilio Ferré, Klavier
04. April 2017
Mit viel Witz und Freude
Swetlana Balzer und Mirjam Hettich in Efringen-Kirchen.
Einen so spannenden Einblick in das Werden eines Sängers bekommt man selten; das Konzert "Podiumjunger Künstler" am Sonntag in der Alten Schule im Rahmen der Kammerkonzerte Efringen-Kirchen bot dem Publikum diese aufschlussreiche Gelegenheit.
Mit der 1983 in Müllheim geborenen Sopranistin Swetlana Balzer und der in Schramberg im gleichen Jahr
geborenen Mirjam Hettich hatte man zwei – befreundete – Sängerinnen gefunden, die bei aller Unterschiedlichkeit ihrer musikalischen Wege mittlerweile beide in Freiburg Schulmusik mit dem Hauptfach Gesang studieren. Dass Balzer dabei etwas weiter ist, war an mehreren Faktoren zu erkennen: recht
textverständlich sangen beide, auch die Gestaltung war schon intensiv.
Balzer hatte klare Vorteile in der Höhe. Diese war strahlend, kräftig und biegsam, auch Koloraturen bereiteten ihr keine unüberwindlichen Schwierigkeiten. Auffallend war ihre große Körperspannung, durch die sie auch dramatische Stellen und sehr weit gezogene Linien mühelos meisterte. Hettich wirkte
schüchterner, ihre Gestaltung insgesamt zurückhaltender. Dass an wenigen Stellen die Intonation dann doch leicht getrübt war, ist sicher noch auf die mangelnde Erfahrung zurückzuführen.
Geboten wurden vor allem Lieder aus der Musikgeschichte vom Barock zur Moderne von diversen Komponisten. Dabei war das Programm in Blöcke von Komponisten verschiedener Länder eingeteilt, die die Sängerinnen weitgehend im Wechsel präsentierten.
Als Höhepunkte könnte man vielleicht das von Hettich
gesungene Lied "Das verlassene Mägdlein" von Hugo Wolf und die zwei von Balzer gesungenen Lieder aus
Claude Debussys Zyklus "Les Fétes galanes" bezeichnen. Auch als Duett konnten die Sängerinnen gefallen,
die bestens miteinander harmonieren und mit viel Witz und eigener Freude an ihrem Gesang und den gesungenen Werken diese auch dem Publikum vermittelten.
Begleitet wurden die Sängerinnen von dem 1994 in München geborenen und auch in Freiburg studierenden Pianisten Giulio Ferré, der ein souveräner und sicherer Begleiter war und die Impulse der Sängerinnen gekonnt aufnahm.
Auch als Solist konnte er gefallen: Drei Mal unterbrach er das Programm durch Klavierintermezzi, die jeweils zeitlich und stilistisch zu den umgebenden Liedern passten und somit eine
echte Bereicherung waren. Zum Schluss reichhaltiger Beifall.
Autor: Grischa M. Freimann
WEI TERE A RTI K E L : EFRINGEN - K I RCHEN