Podium Junger Künstler
Max Vogler – Oboe Leon Wenzel – Klavier
Werke von: R. Schumann, A. Dorati, C.P.E. Bach u.a.
Großartiges Erlebnis mit jungen Solisten
Am 29. Mai fand wie gewohnt um 17.00 Uhr im Saal der Alten Schule in Efringen das letzte Konzert der Saison 21/22 statt. Dieses Konzert war wieder dem Nachwuchs (Junges Podium) gewidmet.
Die beiden Solisten Max Vogler (Oboe) und Leon Wenzel (Klavier) brachten Werke zu Gehör, die das Publikum an diesem schönen Abend zum Träumen animierte. Die erste Sonate von Carl Philipp Emanuel Bach mit seinem flehenden Beginn in der Oboe stellte sofort die nötige Stimmung her und ließ das Publikum bis zum Ende nicht los. Eine Stimmung, die vor Allem die Oboe mit ihrem intensiven Klang, der gerne auch klagend ist.
Max Vogler wusste sehr gut mit der Stilistik des Spätbarocks umzugehen. Er artikulierte die Sonate in g-Moll von C.Ph. Emanuel Bach für Oboe und Klavier farbenreich und verzierte sehr geschmackvoll. Er stand dem offenen dunkleren Klang einer Barockoboe in nichts nach, was auch bei einer weiteren Sonate von C.Ph. Emanuel Bach für Oboe Solo gut zu hören war.
Der Pianist Leon Wenzel spielte Werke von Robert Schumann und Franz Liszt.
Die Noveletten von Schumann waren ein Genuss. Leon Wenzel brachte die unterschiedlichen Stimmungen wie Leidenschaft, Innigkeit, Freude und Traurigkeit sehr überzeugend herüber.
Bei der ungarischen Rhapsodie wie auch beim Liebestraum gelang es ihm besonders gut, Raum und Klang im Saal auszubalancieren und dem Charakter der Stücke damit überzeugend gerecht zu werden. Dies ist eine besondere Würdigung wert, sagt es doch über die Reife eines Musikers viel aus.
Gemeinsam musizierten die beiden Musiker noch die Sonate für Oboe und Klavier op. 166 von Saint-Säens und das Duo Concertante von Antal Doráti.
Die letzten Sonaten von Saint-Säens für verschiedene Blasinstrumente gehen in ihrem Kompositionsstil eher wieder auf frühere Klangbilder zurück. Max Vogler und Leon Wenzel stellten dabei vor Allem die vokalen Linien in den Vordergrund. Selbst in den technisch sehr anspruchsvollen Passagen des letzten Satzes blieb der Vortrag immer gesungen.
Herausragend war der zweite Satz mit seinen beiden Kadenzen für die Oboe am Beginn und am Ende. Eine Hirtenmusik, die wirklich unter die Haut ging.
Zum Ende gab es dann noch ganz andere Kost.
Das Duo Concertante von Doráti ist komplex und braucht sicherlich ein mehrmaliges Hören.
Die Kommunikation zwischen Oboe und Klavier ist eher fragmentarisch angelegt. Musikfetzen werden sich gegenseitig zugeworfen, um sich dann wieder zu finden. Doráti lässt eher die unterschiedlichen Motive und Stimmungen nebeneinander stehen.
Die beiden jungen Musiker fanden in ihrer jugendlichen Art, technisch brillant und mit musikalischen Schmiss einen starken Zugang zu diesem Werk.
Das Max Vogler fast das gesamte Programm auswendig spielte zeigt auch, wie tief und sicher sich das musikalische Verständnis und Zusammenspiel zwischen Oboe und Klavier an diesem Abend zeigte.
Mit einer Eine Romanze von Clara Schuman als Zugabe verabschiedeten sich die Musiker nach herzlichem und lang anhaltendem Applaus.
Die Veranstalter der Kammerkonzerte beendeten mit diesem Konzert die diesjährige Saison und waren froh, dass alle angekündigten Konzerte stattfinden konnten. Gleichzeitig verbindet sich damit auch die Hoffnung, dass die bereits geplante Konzertsaison 2022/2023 mit ihren vier Konzerten ganz ohne Einschränkungen ablaufen können.