Sonntag, 23. Januar 2022, 17.00 Uhr Alte Schule - Saal

Klavierrezital

Mathis Bereuter

Werke von: F. Schubert, J. Brahms, A. Skrjabin

 

 

Mathis Bereuter

Bei Schubert fühlt er sich verstanden

 

Von Regine Ounas-Kräusel

Di, 25. Januar 2022

Efringen-Kirchen

WIE WAR’S BEI … dem 28-jährigen Pianisten Mathis Bereuter, der am Sonntag bei den Kammerkonzerten in Efringen-Kirchen gastierte?

Mathis Bereuter, 28 Jahre jung und trotzdem als Pianist schon international tätig, gastierte am Sonntag bei der Kammerkonzertreihe in Efringen-Kirchen. Er spielte Werke von Schubert, Brahms und den beiden Komponisten Medtner und Skrjabin aus der russischen Musikkultur.

 

Das Konzert

Ein Schmunzeln ging durch den Saal der Alten Schule, nachdem Eckhard Lenzing, der die Kammerkonzerte mit Walter Kösters veranstaltet, das Publikum begrüßt und den jungen Pianisten angekündigt hatte. Denn es dauerte ein paar Momente, bis er in den Saal vor das Publikum trat und sich mit gewinnendem Lächeln verbeugte. Still setzte er sich an den Flügel und spielte "Drei Klavierstücke (D946)" von Franz Schubert. Brillant und mit tiefer Empfindung spielte er diese kleinen Kompositionen, die Gefühlslagen zwischen düsterer Schwere und feiner Zartheit ausdrückten.

 

Das Programm

Mathis Bereuter fühlte sich sichtlich wohl in der persönlichen Atmosphäre des Schulsaals, in dem die Zuhörer direkt vor ihm saßen und nicht im anonymen Dunkel eines großen Konzertsaals verschwanden. Spontan entschloss er sich, zu jedem Stück ein paar Worte zu sagen. So erfuhren die Zuhörer, dass der junge Pianist Schuberts Musik liebt, weil er sich in ihr verstanden fühlt. Auch aus seinem eigenen Leben kenne er diesen Schwebezustand zwischen Trauer und Freude, sagte er. Mathis Bereuter spielte vier Stücke, die alle die Liebe zum Thema hatten. In den drei Intermezzi von Johannes Brahms kamen innige Mutterliebe und die Klage über eine unerwiderte Liebe zum Ausdruck. Extrovertiert und dynamisch spielte Bereuter dagegen zwei Klaviersonaten von Nikolai Medtner und Alexander Nikolajewitsch Skrjabin, zwei Komponisten aus der russischen Musikkultur. In Skrjabins Sonate brach die Sehnsucht nach Aufbruch, nach Freiheit auf.

 

 

Der Pianist

Genau dieses Programm habe er kürzlich bei seiner Masterprüfung an der Universität der Künste Berlin gespielt, erzählte Mathis Bereuter nach dem Konzert. Bereuter, Jahrgang 1993, wuchs in Lörrach auf und bestand schon mit zwölf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Basel. Heute ist er als Korrepetitor, Pianist und Kammermusiker in Deutschland und Europa, im Nahen Osten und in Asien gefragt.

 

Die Reihe und ihr Publikum

Bei der Kammerkonzertreihe Efringen-Kirchen trat Mathis Bereuter am Sonntag zum zweiten Mal auf. Die Veranstalter und Bereuters Familie, ebenfalls Musiker, kennen sich. Etliche Bekannte von früher, darunter auch Musikerkolleginnen, saßen im Publikum. Von seiner Musik berührt, applaudierten sie so begeistert, dass er sich mit einer kleinen Zugabe bedankte. Seine Freundin überreichte ihm Blumen.

 

 

Wegen Corona war der alte Schulsaal mit knapp 50 Zuhörern nur zur Hälfte besetzt. "Doch uns ist es wichtig, dass wir die Konzertreihe durchführen können, damit die Kultur nicht ganz schweigt", betonte Eckhard Lenzing. Weitere Konzerte der Reihe finden am 3. April und am 29. Mai statt.

 

 

 

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